Im 1. Saison-Heimspiel gelingt den «Wings» ein Husarenstück

Die Starwings bezwingen die Lugano Tigers mit 86:81 (38:35).

Nach den beiden Auftaktniederlagen in Boncourt (ohne Noah Dickerson) und in Fri­bourg (ohne den disqualifizierten Shawn Williams) gewann der krasse Aussenseiter Starwings gegen ein erstarktes Lugano vor 400 enthusiastischen Zuschauern mit 86:81 (38:35).

Starwings2022

Von Jordi Küng

Das schmalste Kader und kleinste Budget aller elf Nationalliga-A-Vereine hinderte die «Wings» nicht, in der Sporthalle Birsfelden für den ersten Saison-Exploit in dieser noch jungen Saison 2022/23 zu sorgen. Ein magistraler Noah Dickerson (32 Punkte), ein gran­dioser Andrija Matic (anfangs warf er 80 Prozent aller Starwings-Punkte), ein Shawn Willi­ams, der angeschlagen in die Partie ging und doch elf von elf Freiwürfen (was für ein gol­denes Wurfhändchen dieser smarte US-Profi doch hat) in den Korb netzte, ein Vid Milen­kovic, der 40 Minuten durchspielte und ein würdiger Team­captain ist sowie ein Marc Seylan, welcher im letzten Viertel die Partie mitkontrollierte, wa­ren die «Helden» einer Par­tie, welche die vielen, gutgelaunten Zuschauer nach dem letz­ten Sirenenton mit einem langanhaltendem Applaus bedachten.

Nicht zu vergessen «Jüngling» Dennis Fasnacht (20), der Nationalspieler Robert Zinn kontrollierte und bewies, was Teamgeist und Kollektivgeist sind. Weniger zum Zug kam Sébastien Davet, der aber mit einem brachialen Dunking über einen amerikanischen Zweimeter-Mann die Halle zum Be­bern brachte.

Kleines Kader, aber riesige Herzen

Das Anfangsviertel zeigte, dass das Starwings-Startquintett wohl gegen jede Schweizer Mannschaft bestehen kann. Doch der heutige Basket ist derart intensiv, dass – eigentlich – niemand 40 Minuten durchspielen kann. Nur haben die Starwings, wie andere «Klein»-Klubs in Eliteklassen, das Problem, dass sie nicht über eine Breite verfügen, um auf Dauer mit einem Rivalen mithalten zu können, der über gleichwertige Bankspieler verfügt.

So konnte Lugano als 6. Mann mit Hamish Warden einen Neuseeländer, mit Schweizer Li­zenz, zum Einsatz bringen. Die Folge war, dass die Birsfelder dezent abbauten, während Lugano sein Niveau (was für Wurfqualitäten die drei US-Profis der Ticinesi doch haben) halten konnte und zeitweise mit fünf Punkten führte. Der Gastgeber wankte, doch er fiel nicht. Auch wenn Williams aus dem Feld suboptimal warf, so war er doch ballsicher und konnte seine Nebenspieler einsetzen, welche ab der 30. Minute für einen erneuten Vor­sprung von bis zu zehn Punkten sorgten. Doch erst in den Endsekunden konnte der Sieg sichergestellt werden – die Gäste warfen aus allen Lagen und ihre Dreier führten dazu, dass es bis zur Schlusssirene spannend blieb.

Der Heimauftakt in Birsfelden hat Lust auf viel mehr Basketball gemacht. Im Wissen, dass in einer Woche mit dem BBC Monthey der Tabellenführer, mit dem Topskorer Jaizec Lottie (USA), der gegen Olympic schon mal die «Kleinigkeit» von 40 Punkten geworfen hat, eine Equipe in der Sporthalle zu Gast sein wird, welche eigentlich «unschlagbar» für die Star­wings sein sollte. Aber eben…

Starwings – BC Lugano Tigers 86:81 (38:35)

Sporthalle Birsfelden. – 400 Zuschauer. – SR: Jeanmonod/Buttet/Ashley Carr.

Starwings: Williams (16), Milenkovic (6), Seylan (12), Dickerson (32!), Matic (17); Fasnacht, Davet (2), Babic (1), Pashkechvy; Mogida.

Lugano: Bracelli (2), Zinn (7), Ross (20), Lawrence (31), Hamilton (15); Warden (6), Dell`Acqua, Mina, Togninalli; Bernardinello.

Bemerkungen: Starwings ohne Schneider (rekonvaleszent). – Lugano komplett. – Viertelsresultate: 21:14, 17:21 (38:35); 20:16 (58:51) und 28:30 (86:81). – Fouls: Starwings 13, Lugano 19. – Zu den besten Spielern wurde Dickerson und Lawrence (beide USA) gewählt.